„Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.“

(Joh 18,36)

 

 

Das Christkönigsfest ist ein sehr junges katholisches Fest: 1925 wurde es von Papst Pius. XI. eingeführt. Das päpstliche Schreiben vom 11. Dezember 1925 entwickelte den Gedanken, dass die Anerkennung der Königsherrschaft Christi ein Mittel sei gegen Orientierungslosigkeit und Ängste in einer Zeit wirtschaftlicher Unruhen, gesellschaftlicher und politischer Umbrüche.

Vor dem Hintergrund des Machtzuwachses der
Nationalsozialisten gewann der Christkönigsgedanke in weiten Teilen der katholischen Jugend Deutschlands die Bedeutung eines Gegengewichtes zum totalitären Anspruch des

nationalsozialistischen Führerkultes.

Der Gedanke vom Königtum Christi hat
also nichts mit altmodischen oder märchenhaften Königsvorstellungen zu tun. Er entfaltete viel mehr einen aktuellen gesellschaftlichen Bezug. Ursprünglich lag der Festtermin auf dem letzten Sonntag vor dem Allerheiligenfest, heute ist es
der letzte Sonntag des Kirchenjahres. Damit wird noch einmal deutlich, was die Mitte und die wichtigste Prägung des christlichen Glaubens ist: die ‘Herrschaft’ von Jesus Christus, der als einziger wahrer Herr der Kirche auch als Herr der Schöpfung und der Zeit anerkannt wird.